Alle Jahre veröffentlicht die Roland-Rechtsschutzversicherung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach den Rechtsreport. Für mich als Mediator ist natürlich immer wieder interessant, wie sich Mediation im Bewusstsein der Bevölkerung verbreitet. Nun, den großen Sprung ins Bewusstsein haben wir Mediatorinnen und Mediatoren noch nicht geschafft. Zwar haben immerhin 68 % der Befragten bereits einmal von Mediation gehört und das sind immerhin 11 % mehr als 2010. Aber seit 2011 dümpelt der Wert zwischen 65 % und nun 68 %. Das Mediationsgesetz hat hieran nichts wesentliches geändert. Der Anteil derjenigen, die zum ersten Mal davon hören ist zwar von 43 % im Jahr 2010 nun auf 32 % zurückgegangen, in den dazwischen liegenden Jahren waren es 35 % bzw. 36 %.
Wie bereits in den Jahren davor, ist der Bekanntheitsgrad der Mediation abhängig vom Bildungsniveau. Aber auch in den unteren Bildungsschichten wird Mediation bekannter, von 42 % im Jahr 2010 auf jetzt 53 % (mittlere Bildung von 60 % auf 69 % und höhere Bildung von 76 % auf 84 %.
Die Haltung der Befragten gegenüber der Mediation ist eher indifferent. Fast genauso viele Befragte meinen, mit Mediation könnten viele Streitigkeiten beigelegt werden (45 %) bzw. sind skeptisch (43 %) wobei diejenigen, die bereits etwas von Mediation gehört hatten, weniger Zweifel hatten (38 %) und eher an einen Erfolg glauben (53 %).
Gerade die Entwicklung seit der Verabschiedung des Mediationsgesetzes Mitte 2012 zeigt, dass die Hoffnung der Mediationsszene nicht aufgegangen ist, dass Mediation als anerkannte Methode der Konfliktlösung mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung eindringen werde und Mediation mehr in Anspruch genpommen werde. Es führt kein weg daran vorbei, nach wie vor aktiv Öffentlichkeitsarbeit für Mediation zu betreiben. Es reicht eben nicht aus, dass jemand mal etwas von Mediation gehört hat. Da die Alternativen wie Gerichtsverfahren und außergerichtliche Verhandlung aööen bekannt sind, bedarf es noch viel Marketing, um Mediation als eigenständige Möglichkeit der nachhaltigen Beilegung von Konflikten im Bewusstsein der Menschen im Lande zu verankern.
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