Die Saarbrücker Zeitung berichtet hier vom glücklichen Ausgang einer als Mediation bezeichneten Vermittlung zwischen der Kleinstadt St. Inbgbert, dem Bauherren und der Bauunternehmung bezüglich des Ausbaus der alten Baumwollspinnerei zu einem Kulturzentrum. Erfreulich ist sicherlich, dass eine Einigung gefunden wurde. Nur war das keine Mediation und der von der Stadt als Mediator bezeichnete Rechtsanwalt weiß schon, warum er sich selbst lieber als „Mittler“ bezeichnet.
Dies liegt einmal daran, dass er wohl keine Ausbildung zum Mediator hat (siehe § 5 MediationsG). Auch hat nur eine der Beteiligten Parteien, nämlich die Stadt bzw. der Stadtrat den so bezeichneten Mediator ausgewählt, die anderen konnten ihn nur schlucken.
Zudem ist aus dem Bericht ersichtlich, dass hier eben nicht nach den Regeln einer Mediation vorgegangen wurden. Es war ein normales Verhandeln unter Moderation eines Dritten, der – wie man dem Bericht wohl entnehmen kann – auch eigene Vorschläge unterbreitet hat und daher mehr Vermittler (deshalb wohl die eigene Bezeichnung als Mittler) als Mediator.
Es soll hier die Leistung des Rechtsanwalts Quack in keinerWeise geschmälert werden, er hat die Verhandlungen wohl gut geleitet, sonst wäre es nicht zu einem einvernehmlichen Abschluss gekommen. Ich wehre mich nur gegen die Verwässerung des Begriffs Mediation, der mittlerweile überall dort benutzt wird, wo irgendein Dritter zur Konflikterledigung eingeschaltet wird. Mediation ist ein Verfahren, dass in einerbestimmten Form abläuft und ein Mediator muss zumindest die im Gesetz genannte Ausbildung haben. Es kann sich auch niemand, der durch Handauflegen heilt, als Arzt bezeichnen!
Also nur das als Mediation bezeichnen, wo auch Mediation drin ist!
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