20130721-180644.jpgIm amerikanischen Sport hat Mediation einen guten Ruf – spätestens seit es durch Mediation gelungen ist, den Streit zwischen der kanadischen Eishockeyliga und der Spielervereinigung zu lösen und dazu führte, dass die Spiele der letzten Saison – wenn auch mit Verspätung – stattfinden konnten. Ein Ausfall der Eishockeyliga in.Kanada wäre ebenso katastrophal gewesen wie bei uns der Ausfall der Bundesliga.
Letzte Woche hat ein Bundesrichter in den USA nun eine Mediation zwischen der National Football Ligue (NFL) und früheren Spielern angeordnet. Hintergrund sind Klagen von ehemaligen Footballspielern, die behaupten, ihre Kopfverletzungen seien Folge ihrer Spielzeit als Footballspieler. Die Anwälte der NFL argumentieren damit, dass der Streit dem Gesamtarbeitsvertrag der NFL unterfällt und damit nicht vor einem Federal District Court zu verhandeln sei. Demgegenüber halten die Anwälte den Verweis auf die Regeln des Gesamtarbeitsvertrages über Streitigkeiten für betrügerisch und argumentieren auch damit, dass ungefähr 300 der früheren Spieler zu Zeiten unter Vertrag waren, als es den Gesamtarbeitsvertrag nicht gab.

Es gibt durchaus gute Gründe, sich in diesen Fällen einvernehmlich zu einigen. Viele der Spieler sind bereits älter und stehen vor einer ungewissen Zukunft. Ein Prozess kann sich über Jahre hinziehen. Außerdem ist es oft schwierig, nachzuweisen, dass die Kopfverletzungen gerade auf die Tätigkeit als Footballspieler zurückzuführen ist. Auf der anderen Seite muss die NFL mit durchaus peinlichen und teuren Prozess rechnen. Es ist sicherlich nicht die erwünschte PR, vorgeworfen zu bekommen, Spieler zu missbrauchen und die Gefahren von Gehirnerschütterungen herunterzuspielen. Auch eine öffentliche Diskussion über die Gewalt in diesem Spiel möchte man sicherlich vermeiden. Zudem droht ein großer finanzieller Schaden.
Der designierte Mediator, Hon. Layn R. Phillips hat einen guten Ruf als qualifizierter und erfahrender Mediator, der bereits in hoch komplexen Fällen erfolgreich war.

Sollte die Mediation hier gelingen, wird dies die Mediation in den USA noch mehr bekannt machen.
Quelle: Kluwer Mediation Blog