Auch in Frankreich bewegt sich auf dem Markt der Rechtsanwälte mittlerweile einiges. So haben die Rechtsanwälte Frédéric Moréas et Philippe Charles in Paris eine Société d’Exercice Libéral par Actions Simplifiée (SELAS) unter dem Namen AGN avocats gegründet und bieten ihre anwaltsleistungen nun in einem Ladenlokal zu festgelegten Preisen an.
Sie wollen bewusst die Nähe zu ihren Mandanten (avocats de proximité) suchen, die auch ohne Terminsvereinbarung das Ladenlokal aufsuchen können. Es gibt für jedes angebotene Rechtsgebiet (Haftungs- und Versicherungsrecht, Immobilienrecht, Familienrecht, Steuerrecht, Vertrags- und Verbraucherrecht, Arbeitsrecht und Wirtschaftsrecht) eigene Logos.
Offenbar ist dies in Frankreich so revolutionär, dass mehrere Zeitungen, u.a. Le Figaro darüber berichten. Die Anwaltsgesellschaft ist auch auf Facebook zu finden.
Die beiden Gründer wollen das ganze zur Marke im Anwaltsbereich ausbauen. Mittlerweile gibt es schon acht Standorte.
Irgendwie hatten wir das Konzept in Deutschland doch auch schon mal und ist hier gescheitert. Halten wir den französichen Kollegen den daumen, dass es dort wirtschaftlich besser geht. Offenbar ist allerdings die Struktur der französischen Anwaltschaft auch ziemlich veraltet. Bei uns hat seinerzeit das Bundesverfassungsgericht dafür gesorgt, dass verkrustete Strukturen aufgebrochen wurden.
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