Gelegentlich treibt die Sparwut der öffentlichen Hand schon Blüten. Wie die Saarbrücker Zeitung hier berichtet, will der saarländische Landesbetrieb für Straßenbau das Geld für die Beschaffung von Leitpfosten und deren Unterhaltung einsparen. Das sind immerhin im Saarland 1,6 Millionen € pro Jahr. Aus diesem Grund wird nun ein Modellversuch durchgeführt. Der Landesbetrieb will ausprobieren, ob es denn nicht auch ohne die Leitpfosten geht. Deshalb sollen nun auf einer wenig befahrenen Landstraße die Leitpfosten entfernt werden.
Dieser Versuch wird ausgesprochen aussagekräftig seien. Es handelt sich um eine Landstraße, deren Verlauf ohnehin durch den Bewuchs mit Bäumen und Hecken gut erkennbar ist. Außerdem ist auf die Sonnen Straßenstück, das getestet werden soll, bereits jetzt nur Geschwindigkeiten bis 50 km/h erlaubt. Anstelle der Leitpfosten will man dann eine neue, reflektierende Randmarkierung auftragen.
Toll! Eine reflektierende Randmarkierung ist mit Sicherheit extrem billiger als die Leitpfosten. Besonders bei Schnee und Regen oder wie jetzt im Herbst, wenn das Herbstlaub auf der Straße liegt, ist diese reflektierende Randmarkierung ganz besonders gut zu sehen. Und welche Aussagekraft soll ein einjähriger Versuch auf einer solchen Strecke haben?
Also werden wir uns wohl daran gewöhnen müssen, dass irgendwann im Saarland sämtliche Leitpfosten abgebaut werden, zumindest auf den Landesstraßen. Aber vielleicht kommt man ja noch auf neue Ideen. Wie wäre es mit Patenschaften für die Leitpfosten?
Ich würde ja Werbung auf den Leitpfosten vorschlagen, um diese zu finanzieren.
„Diesen Leitpfosten widmet ihnen die Versicherung XY, damit sie unseren Kaskoschutz nicht in Anspruch nehmen müssen“
Das wäre auch eine gute Idee :-))
Hier im Saarland könnte man ja auch auf die Idee kommen, die Leitpfosten durch Vollpfosten zu ersetzen. Ab und an gewinnt man hier ja beinahe bald den Eindruck, als gäben auch diese in manchen Belangen ein erstrebenswertes Leitbild.