Hier ein paar Infos für Anwälte, die sich plötzlich einem Mediationsverfahren gegenüber sehen:

  1. Es gibt auch andere Verfahren, Konflikte zu lösen, als den Prozess.
  2. Keine Angst um Ihr Mandat. Sie werden auch im Rahmen des Mediationsverfahrens gebraucht. Sie müssen daher nicht von einer Mediation abraten.
  3. Schließen Sie mit Ihren Mandanten eine Honorarvereinbarung auf Stundenabrechnung für die Beratung im Rahmen der Mediation.
  4. Seien Sie bereit, Ihren Mandanten auch telefonisch einen Rat zu geben, wenn juristische Fragestellungen während der Mediationssitzung auftreten.
  5. Ihren Mandanten geht es meist um mehr als nur den Anspruch, den Sie im Falle der Klage als Antrag formulieren,
  6. Vertrauen Sie den Fähigkeiten Ihrer Mandanten. Auch wenn Sie es nicht glauben, Ihre Mandanten sind durchaus in der Lage, Lösungen zu entwickeln, ohne dass Sie für sie sprechen.
  7. Atmen Sie auf: Sie sind nicht für die Lösung verantwortlich, lediglich für deren rechtliche Überprüfung.
  8. Schätzen Sie – wenn Sie gefragt werden – die Aussichten eines Gerichtsverfahrens realistisch ein (meist ergibt die Addition der prozentual ausgedrückten Erfolgserwartungen der Beratungsanwälte viel mehr als 100 %).
  9. Die Privatautonomie gibt mehr Freiräume als Sie aufgrund Ihrer juristischen Sicht denken.
  10. Haben Sie Geduld! Eine Mediation ist in aller Regel nicht in einer Sitzung beendet (Gerichtsverfahren dauern meist noch weit länger).

Wenn Sie sich an diese Bedienungsanleitung halten, werden Ihnen sowohl Ihre Mandanten als auch die Mediatorin/der Mediator dankbar sein und gern wieder mit Ihnen zusammenarbeiten bzw. andere Medianden zur Beratung zu Ihnen schicken.